Los Angeles. Die Stadt ist jedem ein Begriff und sei es nur, weil dort Hollywood zu finden ist. Die Nähe zur Traumfabrik mag auch dafür Sorgen, dass man in Los Angeles darum bemüht ist, einem bestimmten Bild zu entsprechen. Entschuldigend muss ich hinzufügen, dass ich natürlich während meiner kurzen Aufenthalte dort, auch immer nur einen kleinen Teil dieser riesigen Stadt zu Gesicht bekomme. Jedoch finde ich die Gegensätze abschreckend. Eben noch Beverly Hills Shopping Mall und zwei Blocks weiter steht eine schwarze Frau an der Straßenecke und klagt Gott ihr Leid in purer Verzweiflung. In Downtown L.A. werden die Bettler sofort von der Polizei aufgegriffen und in andere Stadteile verfrachtet – passt halt nicht zum schicken, geschäftigen L.A. Image.
Je öfter man dort ist und des Abends zum Essen geht bzw. eingeladen wird in die zur Zeit angesagtesten Restaurants, desto mehr verstärkt sich der Eindruck, dass sich alle immer mehr ähneln. Sie sind schön, sie sind attraktiv, aber im Gedächtnis bleibt kein einziger. Das betrifft die Frauen und die Männer. Vielleicht spielt ja auch ein bisschen Neid mit. Dem gängigen Los Angeles Schönheitsideal entspreche ich sicher überhaupt nicht. Aber ich könnte daran arbeiten. Mehr Sport, mehr Salat, andere Frisur, andere Haarfarbe, andere Klamotten. Immer lächeln, immer nett sein, in Gesprächen interessiert wirken auch wenn man sich zu Tode langweilt. Oh really? How interesting! That’s gorgeous! Den letzten Rest gebe ich mir mit ein paar Schönheitsoperationen und fertig ist die Ikone. Hübsch, attraktiv und irgendwie schnell vergänglich.
Montag, März 13, 2006
Sehen so Engel aus?
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