Freitag, August 31, 2007

Wish you were here

Mußte gerade an ein paar Menschen denken, die mir sehr fehlen. Hätte gern mit ihnen über die verschiedensten Dinge geredet und mir ihre Meinung eingeholt. Geht leider nicht - sind alle schon tot. Nu bin ich irgendwie sauer, weil ich's ungerecht finde. Ich hätte ja bestimmte Sachen auch nicht vor Jahren besprechen können, weil es die zu diesem Zeitpunkt eben noch nicht zu besprechen gab. Und das macht mich irgendwie traurig, weil's eben so schreiend ungerecht ist.

Und deswegen:

So, so you think you can tell
Heaven from Hell,
Blue skys from pain.
Can you tell a green field
From a cold steel rail?
A smile from a veil?
Do you think you can tell?

And did they get you to trade
Your heros for ghosts?
Hot ashes for trees?
Hot air for a cool breeze?
Cold comfort for change?
And did you exchange
A walk on part in the war
For a lead role in a cage?

How I wish, how I wish you were here.
We're just two lost souls
Swimming in a fish bowl,
Year after year,
Running over the same old ground.
What have we found?
The same old fears.

Wish you were here.


Thanks to Mr. Waters and Mr. Gilmour ...

Gel-Schergen

Ich hatte glaube ich schon mal an anderer Stelle erwähnt, dass ich rückgradlose Wichte nicht im mindesten ausstehen kann, oder? Aber immer wieder ein Erlebnis, vorgenannte in Aktion zu erleben. Die geben sich mit ihrem feisten lächeln und dem Pomade-Haarschnitt immer soviel Mühe, nett und mitfühlend zu wirken. Da wird man auch mal gern gefragt, ob man denn noch nichts zu trinken hätte, und wenn man dann antwortet „du, ich wollte keine großen Umstände machen, ich warte hier nur auf jemanden“ wird einem netterweise das Getränk auch gleich mit den Worten „ich hol dir mal einen Kaffee“ kredenzt. Da denkt man doch kurzzeitig, na ja, scheint ja doch ganz nett zu sein, bis man dann einige Stunden später eines besseren belehrt wird. Naja, mein Glaube an das gute im Menschen kennt nun einmal fast keine Grenzen.

Zum Glück gibt es aber noch andere nette Menschen, die einen wissen lassen, das vorgenannter Wichtel sich postwendend an anderer Stelle erkundigt, ob das eigene Erscheinen denn nicht höchst unerwünscht sei. Doof nur, wenn man zu viele Leute kennt, die einen scheinbar doch irgendwie mögen und einem das mitteilen. Daraufhin – eigentlich wollte ich ja gerade gehen – hab ich dann noch einen Kaffee und ein Brötchen genommen und mit der internationalen Klientel gescherzt. Das war sehr erfrischend und nett – hab beim Gehen leider vergessen mich vom Gel-Schergen zu verabschieden. Man sieht sich bekanntlich immer zweimal. Beim nächstes Mal bedanke ich mich auch höflich für den Kaffee bevor ich wieder entschwinde.

Donnerstag, August 30, 2007

Ich hab's versucht...

Ich hab mir auf die Zunge gebissen, mich mit allen erdenklichen Spielen, Büchern, Filmen abgelenkt, ich war Joggen, Radfahren, hab geschrieben, gearbeitet; aber ich muss es einfach sagen:

Wie kann irgendwer eigentlich allen Ernstes auf die Idee kommen ein Spiel mit einer weiblichen Hauptdarstellerin WET zu nennen? Spekuliert man hier irgendwie auf die neue Zielgruppe aus dem Rotlichtmilieu? Und man bedenke die Marketing-Möglichkeiten! Der Begriff "WET-T-Shirt-Contest" bekommt ein völlig neue Bedeutung!Oder nicht?

Vielleicht steht WET aber auch nur für "Whether it Entertains or noT". Oder "Welcome Extraterrestrials on Tuesdays". Vielleicht steht's allerdings auch nur für die perfekte Symbiose aus heftigen Schießereien und todesmutiger Akrobatik. Hört sich zwar auch nach einem "heftigen" DVD Klappentext an, aber ich bin mir sicher, die Frau reißt was.

Hm. Irgendwie muss ich gerade an die Szene in Jackie Brown denken, wo nette Mädels mit heißen Öfen waffenbegeisterten Amerikaner die neusten Schießeisen vorstellen. Aber ach, das ist ja alles völlig aus dem Nichts gegriffen. Schönen Donnerstag noch allerseits.

Mittwoch, August 29, 2007

Immer so kompliziert

Da las ich doch just den Post von Gunnar, über die nette junge Dame die gern ein Kind von ihm haben wollte. Aber eigentlich wollte sie doch sicher kein Kind. Macht nur Arbeit, bedeutet Verantwortung etc.

Was sie eigentlich zum Ausdruck bringen wollte, war doch wohl eher:

"Hey, ich will mit dir poppen!"

Und wenn dem so ist, warum kann man das dann nicht einfach sagen? Die Sache mit dem Kind schreckt ja viele Kerle nur ab, hab ich mir mal erklären lassen. Und romatisch ist das auch nicht wirklich. Also ich meine so ein Kind mit Stars, die man nicht wirklich kennt. Oder so.

Das die Leute auch nie ehrlich sein können. Komisch.

Duschen in Leipzig

Ja, es war die Games Convention. Ja, ich war da, knappe zwei Tage zumindest. Das war nett. Viele nette Leute getroffen. Viele die ich gern treffen wollte, viele von denen ich nicht dachte, dass ich sie treffen werde und einige, die ich eigentlich lieber irgendwie anders getroffen hätte, weil mich die Treffen betroffen machen, aber das ist ein anderes Thema.

Aber eigentlich wollte ich mich hier als Warmduscher outen, wollte von meiner tollen Hoteldusche erzählen, mit der ich am Freitag Morgen nach einem unglaublich hinreißenden Dinner am Vorabend mit Menschen die ich sehr gerne mag, fast Freundschaft geschlossen hätte, wenn, ja wenn, da nicht folgendes Problem aufgetaucht wäre.

Freitag 24.8.07, 8.10 Uhr

Leicht zerknautscht aufgewacht und aus dem Bett gerollt. Verwirrt die Augen gerieben, gedacht "Ah, Leipzig!" und Richtung Bad bewegt.

8.15 Uhr

Das Bad ist weiß, genau wie ich im Schein der Neonröhre. Nicht lange mit dämlichen Spiegelbildern aufhalten, Dusche anpeilen und einsteigen. Sieht alles gut aus: Duschkopf da, Wasserhahn auch: Wasser marsch!

8.17 Uhr

Wasser schießt in den Schlauch auf dem Weg zum Duschkopf und jetzt gleich - dreht sich der Duschkopf schwungvoll nach rechts und berieselt das Bad. Super. Immerhin hatte das Wasser schon mal die richtige Temperatur.

8.18 Uhr

Nachdem ich den Schlauch entwirrt habe, den wohl irgendein Cleverle beim Duschen verdreht hat, traue ich mich ein zweites Mal. Natürlich nicht ohne darüber nachzudenken, was die Leute eigentlich mit so einem Duschschlauch machen. Lasse den Gedanken recht schnell wieder fallen, da ich schon zu viele Chaoten kennen gelernt habe und ich mich entscheide, dass alles gar nicht genau wissen zu wollen.

8.19 Uhr

Wasser schießt durch den Schlauch in Richtung Duschkopf. In Erwartung warmer Berieselung schließe ich schon mal die Augen.

8.19 (und 35 Sekunden) Uhr

Ich spüre das Wassertropfen offensichtlich meine Haarspitzen berühren und höre das Wasser aus dem Duschkopf rauschen. Vorsichtiges öffnen eines Auges, leicht verkniffen. Man weiß ja nie, ob nicht doch noch ein Wasserstrahl in meine Richtung kommt. Falsch.

8.20 Uhr

Schlecht gelaunt und immer noch trocken unter der Dusche stehend, schießt das Wasser über meinen Kopf hinweg. Offensichtlich ist der Duschkopf zu leicht und wird durch den Druck des Wassers nach oben gedreht.

8.21 Uhr

Halte den Duschschlauch mittlerweile in der Hand und versuche mir die Haare einzuschäumen und gleichzeitig den Duschkopf über den Kopf zu halten. Ein unmögliches Unterfangen. Dabei verdrehe ich versehentlich den Duschschlauch.

8.23 Uhr

Bin jetzt wach und endlich mit Duschen fertig, wäre aber beinahe auf der Wasserlache im Bad ausgerutscht, die der erste Duschversuch dort hinterlassen hat.

8.45 Uhr

Verlasse das Zimmer mit Gepäck und checke aus. Das Hotel ist mir irgendwie unheimlich.

Auf dem Weg zur Messe fällt mir ein, dass ich vergessen habe, den Duschschlauch zu entwirren. Entscheide mich dafür den ganzen Vorfall zu ignorieren und konzentriere mich wieder auf wichtige Dinge.

Dienstag, August 28, 2007

Wartung

Hm. Heute morgen bekam ich einen Anruf.

"Hallo?"

"Hallo? Es ist wieder Zeit für die jährliche Heizungswartung. Sind sie in einer Stunde zu Hause?"

"Öhm. Hm. Ja, prinzipiell schon."

"Oh. Ja. Dann kommen wir so gegen 9.30."

"Ok. Ich werde da sein."

Das war um 8.30.

Niemand taucht auf.

Soll ich mich nun mit einem Küchenmesser bewaffnet auf die Lauer legen?

Montag, August 27, 2007

Maulsperre

Warum haben eigentlich die Models in diesen seltsamen Frisuren-Heftchen alle den Mund immer leicht geöffnet? Das ist kein Lachen und kein lächeln lediglich diese wirklich dämlich wirkende 1-2cm Mundsperre mit Zahnleiste. Kein Mensch läßt sich freiwillig so fotografieren. Warum auch - es sieht einfach komplett bescheuert aus. Entweder bedeutet es, dass man während der Aufnahme geredet hat, was bei den Models eher unwahrscheinlich ist, oder aber, man ist erkältet und bekommt beim Atmen keine Luft durch die Nase. Einzig und allein bei schlafenden Humanoiden habe ich diese Art der Mundsperre auf natürliche Art und Weise beobachten können. In diesem Fall - je nach Person, die man beobachtet - schaut man sich das ja auch durchaus gern an. Zumindest wenn derjenige nicht anfängt zu sabbern, was auch durchaus im Bereich des Möglichen liegt.

Fassen wir zusammen: Leicht geöffneter Mund bei Fotoaufnahmen sieht dämlich aus, ist definitiv total unnatürlich und erinnert im schlimmsten Fall an schlafende, sabbernde Menschen. Hm. Ob das für einige Fotografen die Attribute für sexy Fotoaufnahmen sind? Dinge, die ich nie verstehen werde. Aber ich laß mich ja gern belehren.

Montag, August 20, 2007

Ich würde ja gern ...

...was neues veröffentlichen, aber leider geht's nicht. Naja, dann nicht. Jetzt ärgert mich nur noch, dass ich damit soviel Zeit vergeudet hab.

Danke für den Fisch

Ich wollte nicht unerwähnt lassen, dass ich noch einen Läster und Beschwerde-Blog aufgemacht habe. Zwar vor langer Zeit, aber nu wird er erst mal aktiviert. Das besondere daran soll sein, dass bitte mehrere Leute mitmachen, momentan sind's nur drei. Ich garantiere auch diplomatische Immunität, damit die Schreibenden sich über ihre Arbeit, Freunde, Partner oder was auch immer auslassen können, ohne gevierteilt zu werden. In anderen Worten, es darf auch bösartig sein.

Danke für den Fisch

Also, wer mitmachen möchte, bitte einfach eine email an mich.

Freitag, August 17, 2007

Nekrolog auf einen Lebenden, den das Zeitliche gesegnet hat

Ach, was war es doch lustig. Im nachhinein gesehen.

Dein liebevolles lispeln verschönte so einige dröge Monologe und verschleierte deren Inhalte.

Deine liebevolle, motivierende Art - "hier wird gemacht, was ich sage" - war immer herzerfrischend und gab dem grausten Tag einen Lichtschimmer.

Dein gesunde deutsche Einstellung zur Loyalität unvergessen: "Isch bekomme Geld am Ende desch Monats, da bin isch loyal!".

Mit deinem Wissen erhelltes du unseren Geist: "Reformationstag? Scheiß Katholiken!"

Ausrufe wie "Da ischt immer noch ein roter Kringel unter meinem Texscht" werden in die Geschichte eingehen und wir verdanken dir feuchtfröhliche Abende mit dem Wörtchen "hältst".

Aber alles hat einmal ein Ende und nach Jahren hat man wohl auch an anderer Stelle kapiert, dass du irgendwie nicht tragbar bist.

Naja - wie gesagt, im Nachhinein verdanke ich dir einige Inspiration beim Gestalten von Charakteren und vor allem Geschichten, die die Ewigkeit überstehen.

Danke! Möge dein weiterer Lebensweg ein erfolgreicher sein!

Pelziges Gefühl mit Pfefferminz

Gestern beim Tierarzt hab ich etwas durchaus interessantes erfahren zum Thema Zahnpflege und die Mittel die man dafür benutzt. Unser Tierarzt berichtete nämlich, dass in der Zahnpasta die bei Tieren verwendet wird das sog. Triple-Enzyme-System zum Einsatz kommt, dass die Bildung von Zahnstein nachhaltig vermindert und selbigem auch noch unproblematisch durch normales putzen beseitigt.

Diese Erkenntnis hinterließ natürlich die Frage, wenn es denn solch ein prima System gibt, warum benutzen wir das nicht in unserer Zahncreme? Vielleicht nicht gerade mit Hühnchen-Geschmack sondern Pfefferminz.

Außerdem müsste man mit vorgenanntem System seine Zähne gar nicht täglich putzen, um sie gesund zu erhalten. Dies wiederum würde die Aussage einer befreundeten Zahnarzttechnikerin belegen, die einmal sagte, dass - würden die Leute sich nicht täglich die Zähne mit Zahnpasta putzen - sich die Mundflora nach einigen Monaten erholt und man dann auch die tägliche Zahnpasta nicht mehr zum bekämpfen des "ich hab ein pelziges Gefühl im Mund" braucht.

Ist natürlich alles blanke Theorie, da wir mittlerweile so indoktriniert sind, dass kein Mensch Monate lang mit einem Meerschweinchen im Mund aushält. Nichtsdestotrotz, nun komm ich mir mal wieder veräppelt vor - wobei das Gefühl ja auch keinen neuen Gemütszustand beschreibt. Aber man denke nur kurz darüber nach wie viel Zahnärzte kein Geld mehr verdienen, weil sie keinen Zahnbelag mehr entfernen können, wie viel Geld die Krankenkassen dadurch sparen würden, wie viel Geld wir Endverbraucher sparen, weil wir nicht mehr Tonnen an Zahnpasta einkaufen etc.

Auf meine Frage gestern, warum noch keiner diese wundersame Paste produziert und verkauft, denn allein die Prävention die wir damit betreiben würden, würde ja schon dem Gesundheitssystem Millionen sparen, fragte mich mein Tierarzt: "Haben Sie schon mal erlebt, dass das irgendjemanden interessiert?" Hm. Nee. Hab ich nicht. Aber vielleicht liegt's ja auch nur daran, dass es die Zahnpasta bisher nur mit Hühnchen-Geschmack gibt. Wer kann das schon wissen.

Sonntag, August 12, 2007

Melancholie am Sonntag

Heute Morgen bin ich aufgewacht und war irgendwie von einer melancholischen Traurigkeit erfüllt. Manchmal hat man das, zumindest ich. Scheinbar ohne Grund. Es kam so das Gefühl auf, dass irgendwie in meinem Leben nichts so gelaufen ist, wie es sein sollte.

Sonntage eignen sich auch sehr gut für solche Gedanken, weil Sonntage die ruhigsten Tage der Woche sind. Man kann auf der Terrasse stehen und hört: Nichts. Keine Vögel, keine Nachbarn, keine Kinder und – wie heute morgen – noch nicht mal das rascheln der Blätter im Wind, weil selbiger durch Abwesenheit glänzte. Mit anderen Worten, dieser Sonntagmorgen ist der stillste seit langem. Nun saß ich da in dieser Stille bei meinem ersten Kaffee des Tages und mir fiel auf, dass ich gar nicht weiß, wie mein Leben hätte aussehen sollen. Da hab ich dann beschlossen, dass eigentlich alles gut sein muss und die wenigen Sonnenstrahlen auf der Terrasse genossen. Und genau an diesem Punkt flog ein kleines Flugzeug über das Haus und unterbrach diese unnatürliche Stille mit einem knatternden Geräusch.

Und deswegen ist diese röhrende Cessna nun schuld, dass ich das alles aufgeschrieben habe.

Samstag, August 11, 2007

Head Over Heals Accounting

Irgendwann vor einigen Jahren gab es mal ein paar Witzbolde, die bei einer namhaften Werbeagentur anriefen und sich witzige Titel der Menschen ausdachten, mit denen sie reden wollten. Einer davon hatte auch das in der Überschrift genannte "head over heals" im Titel. Ich fand das damals recht lustig, aber natürlich vollkommen überdreht. Nun ja, die Zeiten ändern sich. Manchmal ist das gut, zum Beispiel gingen die Engländer aus Indien weg, die Sklaverei verschwand etc. und manchmal ist das einfach nur kurious.

Ist man auf der Suche nach einem Job oder Projekten heutzutage und dementsprechend bei allen möglichen Jobvermittlern gelistet - im übrigen nicht ohne vorher seitenlange Auskünfte zu geben, in welchem Bereich man arbeiten möchte, könnte und warum - bekommt man immer nette Newsletter mit den aktuellen Jobs zugesandt. Selbstredend passend auf das angegebene Profil. In meinem Fall muss ich mich dann zwar öfters fragen, was zum Henker ich da angegeben habe, aber sei's drum.

Heute zum Beispiel schneiten wieder einige der Bombenangebote rein: Harmlos ist da noch der "Produktmanager m/w" oder der "Medical Manager/in Onkologie". Auch abstrakt, aber man kann sich etwas darunter vorstellen. Schwieriger wird es dann schon mit dem "Spezialist (m/w) Alliance Sales Support" oder dem "Senior Sachbearbeiter Corporate Event Processing (m/w)". Was wollen uns diese Anzeigen sagen, abgesehen von der Tatsache das in die Personalabteilungen Denglish perfekten Einzug gehalten hat? Ehrlich gesagt, ich hab keine Ahnung.

Gesucht werden nach wie vor auch studentische Aushilfskräfte oder Praktikanten, die ja nachweislich mittlerweile ganze Firmen am Laufen halten. Ja kein Wunder, kann ich da nur sagen, die arbeiten in Abteilungen von denen ich wirklich nicht im geringsten Ahnung habe, was die eigentlich tun - und wahrscheinlich haben die Praktikanten das auch nicht, aber macht nix, die Wirtschaft funktioniert auch so. Vielleicht bewerbe ich mich einfach da mal, man soll ja auch mal über den Tellerrand hinaus schauen. Wie wäre es mit "Studentische Hilfskraft (w/m) im Bereich Governance, Risk & Compliance bei Advisory"? Oder "Praktikanten (w/m) oder studentische Mitarbeiter (w/m) für den Ausbau Marketing/Produktmanagement"? Das ist bestimmt lustig dort, eine Abteilung aus Praktikanten die eine Abteilung ausbauen. Klasse. Aber ach nee, vielleicht mit meiner Erfahrung doch lieber "Projektleiter/in Konvergente Kommunikationsdienste". Dort kann ich nämlich den Trend der Konvergenz aktiv mitgestalten - ich war auch schon immer gegen Divergenz, furchtbar so etwas! Und seien wir ehrlich, wer mich kennt, der weiß genau Konvergenz war schon immer mein Ding!

Dann könnte ich auf die beliebte Frage im Bewerbungsgespräch:

" Was sind ihre größten Schwächen?" das antworten, was ein Freund und Kollege letzthin sagte: "Schokolade und Sahnetorten! Da kann ich einfach nicht widerstehen."

Freitag, August 10, 2007

16V und drei schwarze Haare

Manchmal muss man nicht weit reisen, um seltsame Menschen oder Begebenheiten zu sehen. Ich habe zumindest heute eine dicke, schwarzhaarige Frau beim Metzger gesehen. Daran ist soweit nichts besonderes, mag jetzt manch einer denken. Dicke Menschen mit schwarzen Haaren, gibt’s nu wirklich wie Sand am Meer. Stimmt. Aber die Details. Es war sehr voll im Laden, ich musste also lange warten und hatte nicht nur Gelegenheit über meinen Einkauf nachzudenken.

Neben mir stand diese Frau; blass war sie, dicklich mit leichtem Vorbiss, der ihre großen Schneidezähne leicht über ihre wulstige Unterlippe schob. Ihre weiße Bluse spannte genauso wie ihre beigefarbene Strickjacke, die sie trug. Ein leichtes Lächeln zeichnete sich in ihrem Gesicht ab, wohl in Erwartung der zu kaufenden Schweineschwarten. Ich schätzte sie auf 45 – aber vielleicht war sie auch jünger. Begleitet wurde sie von ihrer schweinsäugigen Tochter, derer Gesicht die Bezeichnung Pfannkuchen wirklich verdient hatte, wobei die Engelslöcken, die ihr Gesicht einrahmten, im krassen Gegensatz zu ihrer Körperstatur standen. Ich stand also neben dieser Frau und konnte meinen Blick weder von ihren strähnigen, schwarzen Haaren noch von ihrer schlechtsitzenden Kleidung abwenden. Abgerundet wurde das Bild nur noch von einer blassen, kleinen Warze auf ihrer Wange, die, wären dort nicht drei schwarze Haare entwachsen, kaum aufgefallen wäre. Doch diese drei Haare waren es eben, die sich in mein Gedächtnis brannten. Sie standen in ihrem Gesicht wie drei Schweineborsten, die man vergessen hatte abzuflämmen. Die Tochter mit den kleinen Augen war wohl erst um die elf, aber man konnte eine Vorstellung davon haben, welche Ausmaße sie in 20 Jahren haben würde. Dann vielleicht nicht mehr mit der enganliegenden Adidas Jogginghose und den Turnschuhen über die die Haut und Speckfältchen ihrer nicht mehr zu sehenden Knöchel quoll. Unwillkürlich kam mir der Gedanke, was wohl im Himmel passieren würde, wenn die Engel soviel Übergewicht hätten. Aber schon waren sie dran und der Einkauf von Leberwurst, Leberkäse und Bratwürstchen im Speckmantel schritt munter voran. Dann verlor ich die zwei aus den Augen, weil ich die nächste in der Reihe war.

Auf dem Heimweg fuhr ich dann dankenswerterweise diesem Typ mit dem 16V Turbo Opel hinterher, den ich in den Kurven auch locker zu Fuß überholt hätte. Aber wahre Macht zeigt sich ja erst dadurch, die Kraft und Schnelligkeit unter dem Hintern zu haben und zu wissen, ich könnte schneller, wenn ich nur wollte. Und genau deswegen fährt man einen Wagen, der 16 Liter auf drei Meter verbraucht. Für diesen einen Moment, der offensichtlich nicht an einem Freitagnachmittag stattfinden kann.

Aber ansonsten war es eigentlich ein recht schöner Tag.

Immer wieder verwunderlich

Ich bin immer auf's Neue überrascht, wie unverfroren in Pressemitteilungen gelogen wird. Da werden Leute Kenntnisse zugestanden, die sie noch nicht mal im Ansatz haben. Ob die PR der deutschen Bank das beim Ackermann auch so macht? Vielleicht kann der ja in der Realität noch nicht mal eine Bilanz lesen - der hat nur ca. 10 Leute um sich herum, die es können? Aber ach, ich vergas, es war ein Zitat - liebevolle Winkelzüge der PR. Ich hinterfrage mal lieber nicht, was das über die zitierte Person aussagt. Ist ja auch vollkommen egal. Und im übrigen gibt der Erfolg diesen Menschen Recht! Man muss sich nicht auskennen, man kann ja lernen, andere opfern - kurz: man muss eigentlich nur politisch gut agieren können. Man muss nichts wissen, man muss nur wissen, wo man fragen muss.

Das schafft man natürlich nur, wenn man seinen Job über Freunde bekommt, die nicht nachfragen, wie denn der Lebenslauf so aussieht. Man muss es ja nicht belegen.

Eigentlich eine gute Idee. Ich baue mir mal einen fiktiven Lebenslauf und schick den durch die Gegend. Und sein wir ehrlich, im wesentlichen ist ja auch vollkommen egal, wo wir herkommen und ob wir irgendwas können, solang der Erfolg einem Recht gibt. Da wird das amerikanische Prinzip "vom Tellerwäscher zum Millionar" in abgewandelter Form Realität. Und davon träumt doch irgendwie jeder arme Mensch, oder etwas nicht?

Samstag, August 04, 2007

Sauer!

Nein, nicht ich, aber eine der drei Nektarinen, die ich mir heute morgen liebevoll zerteilt habe, um sie genüßlich beim Schreiben vor dem Rechner zu vertilgen.

Weiß jemand, wie sich das anfühlt, wenn man in Erwartung von saftiger Süße in etwas hereinbeißt, was sich dann als sauer entpuppt? Eklig, kann ich euch sagen. Und das Beste ist, ich kann die saure Nektarine nun nicht mehr von den zwei süßen trennen, weil ich alles in mundgerechte Stücke geschnitten und in eine Schüssel geworfen hab. Nun beäuge ich jedes Stück misstrauisch, bevor ich es in den Mund schiebe, finde aber leider auch dadurch nicht wirklich raus, welches nun die saure ist. Wäre es ein eloquenter Wortwitz, zu sagen, "in diese saure Nektarine" muss ich nun beißen? Uh. Nee. Dann lieber den ersten Kaffee des Morgens genießen und an meiner "Rezension" zu Coffee & Cigarettes weiterschreiben, die man dann bald hier

  • Literaturhexen


  • nachlesen kann.

    Ich gebe mir auch Mühe, auf entsprechenden vorgenannten Wortwitz zu verzichten.