Montag, Juni 16, 2008

Happening im Autokino

Ins Autokino zu fahren ist nach wie vor ein Erlebnis, auch wenn die Bild- und Soundqualität natürlich bei weitem nicht so gut ist, wie in den Multiplex-Kinos. Lag es vielleicht daran, dass mir der Film nicht gefallen hat? Ich glaube nicht. Vielleicht hätte ich mir vorher Kritiken durchlesen sollen, tat ich aber nicht. Alles in allem, kann man wohl behaupten, dass "The Happening" ein schlechter Film, mit hin- und wieder durchaus schönen Bildern ist. Die Story hätte vielversprechend sein können, verkommt aber irgendwie zur Farce. Die Darsteller stolpern mehr recht als echt durch die dünne Handlung des Films. Zugegeben, ich bin kein großer Mark Walberg Fan, aber prinzipiell ist er für "the Happening" gut besetzt, da sein fehlender schauspielerischer Ausdruck sich perfekt mit den dünnen Dialogen ergänzt. Die weibliche Hauptrolle ist auch etwas undankbar, da sie eigentlich mehr oder minder nur weinerlich, dafür aber in Großaufnahme im Bild auftaucht. Nicht zu vergessen, dass Kind eines Freundes, das dieser zurückläßt, um seine Frau in einer Gegend zu suchen, die scheinbar schon - von was auch immer - befallen ist und die Menschheit in den Selbstmord treibt. Natürlich kommt besagter Freund auch um, was angesichts der Tatsache, dass es sich um einen Mathematiker handelt, der ständig die Ergebnisse irgendwelcher Wahrscheinlichkeitsberechnungen von sich gibt, um so kuriouser erscheint. Am Ende ist es dann ein, ja was eigentlich genau? Ein Umwelt-Horror-Movie? Wie auch immer, der Film wird sicher kein neues Genre gründen.

Oder in Kürze: Die Burger im Autokino sind große Klasse, den Film hätte man sich getrost schenken können, dr war sicher alles, aber kein "Happening". Am Sonntag schau ich mir Hancock an, ich hoffe, der ist besser.

Donnerstag, Juni 05, 2008

Herumlümmeln in Hauseingängen

Meine Terrasse ist gerade aufgerissen. Man müsse etwas am Mauerwerk dichten, hieß es. Das passiert natürlich allenthalben überall und ist nichts besonderes – sieht man von der Tatsache ab, dass Sommer ist und es in meinem beschaulichen kleinen Garten nun chaotisch aussieht.

Nun muss man wissen, dass ich ja wieder rauche und mir selbst auferlegt habe, dies nicht im Haus zu tun. Außer ich habe rauchende Freunde zu Besuch. Also gehe ich zum Rauchen gern auf die Terrasse, meist mit einem frischen Kaffee in der Hand. Das sind dann meine fünf beschaulichen Minuten, in denen ich rauchend und Kaffee schlürfend vor mich hin sinniere. Doch nun? Aus. Vorbei. Die Terrasse ist ein Krater.

Nun könnte ich einfach in der Zeit nicht rauchen. Tue ich aber natürlich nicht. Stattdessen gehe ich vor die Haustür. Und weil Sommer ist, sitze ich meist auf den Treppenstufen. Das hat wiederum irgendwie ein 40er Jahre Feeling zur Folge. Ich kann dort auf den Treppenstufen mit einer Zeitung, Kaffee und Zigarette verweilen, während mein Hund sich gegenüber auf den Grünstreifen in die Sonne legt und die Nase in den Wind hält. Nachbarn kommen und gehen, man grüßt, hält ein Schwätzchen, liest oder beobachtet die Umgegend.

Vor zwei Tagen saß ich abends draußen, es war sehr windig und für die Uhrzeit viel zu dunkel. In der Ferne sah ich Blitze über den Himmel zucken gefolgt von Donner. Es war warm und diese Spannung, die es nur vor Gewittern gibt, lag in der Luft. Ein Nachbar leerte seinen Briefkasten, als ein Blitz die Umgegend hell erleuchtete und er laut „Hola“ rief. Ich grüßte ihn mit einem freundlichen Winken, während mir die Haare schon ins Gesicht geweht wurden und erste Regentropfen vereinzelt auf die Erde fielen. Er lachte, grüßte zurück und rannte ins Haus.

Der Wind wurde stärker, das Donnern kam näher – kein Mensch war mehr draußen zu sehen. Da sah ich einen kleinen Igel, der von unserem Grundstück in eiligem Tippelschritt die Straße überquerte und sich ins Dickicht des Nachbargrundstücks verkrümmelte. Der wusste wohl, was gleich kommen würde. Und richtig, kaum war er im Unterholz verschwunden öffnete der Himmel seine Pforten und ein warmer Platzregen ergoss sich auf die Erde. Auch ich bin dann ins Haus gegangen. Die Zigarette war geraucht und es wurde doch recht ungemütlich im Hauseingang.

Aber für einen kurzen Moment dachte ich, was für ein Glück, dass die Terrasse gerade aufgerissen ist.