Und scheinbar nicht mehr so stolz drauf, wie zu der Zeit, als wir Papst wurden. Vorbei die Jubelrufe, der Ratzi hat sich in die Nesseln gesetzt!
Im Vatikan ist man derweil verärgert darüber, dass sich die weltliche Gemeinde anmaßt, dass Urteil des Papstes infrage zu stellen. Skandal aber auch! Man vermutet sogar „dass alle antikatholischen Ressentiments, die in Deutschland schlummern, jetzt an die Oberfläche kommen.“ *(Siehe hier)* Ich glaube ja, die kamen schon vor gut 500 Jahren an die Oberfläche und waren seitdem nie ganz verschwunden, aber Schwamm drüber.
Und überhaupt, was geht es uns Lämmchen auch an, wenn der Papst tut, was er eben so tut, nämlich in Güte vergeben. Ach nein, hat er ja gar nicht. Er hat ja nur gütlichst ignoriert, denn die Ansichten der Bischöfe zu weltlichen Dingen, wie dem Holocaust sind keine kirchlichen, sondern vielnmehr private Äußerungen und haben somit auch keinerlei Auswirkungen. Soll heißen, wenn einer unserer hochrangigen Politiker oder auch geschätzten Wirtschaftfunktionäre nun daherkäme und behaupten würde: „Holocaust? Alles nur eine Erfindung der Allierten. Konzentrationslager hat es nie gegeben!“ Dann, ja dann, würden wir das alle ignorieren und sagen, na ja, ist ja seine Privatmeinung, hat ja mit seinen sonstigen Leistungen nichts zu tun. Oder anders herum: „Eigentlich ist das ein prima Kerl!“
Das nun ausgerechnet unsere Kanzlerin den Papst auffordert, er möge sich für die Rehabilitierung Bischofs Williamsons entschuldigen, mag einigen seltsam vorkommen, ist es aber nicht. Denn wer, wenn nicht ein aus „Ostdeutschland“ stammender Bürger sollte denn so eine Kritik überhaupt anbringen? Wenn ich recht erinnere, hatte die Kirche einen nicht gerade hohen Stellenwert in der ehemaligen DDR. Natürlich gibt es auch unter den Wessis nicht nur Katholiken, sondern auch eine Menge Protestanten, aber seien wir ehrlich, da hätte doch auch keiner gesagt, dass der Papst wohl an seniler Altersschwäche leidet, nur weil er einen Holocaust-Leugner mit offenen Armen wieder aufnimmt. Und überhaupt, der Protestant der ersten Stunde kam woher? Ja genau: Sachsen-Anhalt.
Vielleicht könnte jemand dem Papst Ablassbriefchen verkaufen, um das leidige Thema endlich zu beenden. Oder wir warten einfach noch 50 Jahre und dann wird der gute Bischof Willi noch heilig gesprochen. Wer weiß das schon. Die Wege der Kirche sind manchmal unergründlich.
Donnerstag, Februar 05, 2009
Ach übrigens: Wir sind immer noch Papst!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
6 Kommentare:
Wieso »manchmal«?
Naja, weil die Kirche mit ihrem Geld ja durchaus auch einige Institutionen unterhält, die in der heutigen Zeit immer seltener zu finden sind. Zum Beispiel Frauenhäuser, Drogenberatungsstellen,Jugendhäuser etc. Weiß ich auch nur so genau, weil eine Freundin von mir Jahre als Streetworker in einer Einrichtung gearbeitet hat.
One good deed doesn't warrant a lifetime of wickedness. :)
Klar ist mir bewusst, dass die Kirche auch nützliche Institutionen unterhält. Aber das dafür benötigte Geld könnte auch ohne die umgebende Sekte darin investiert werden.
Da ist natürlich etwas wahres dran. :P
Und was alles mit dem Geld gemacht werden könnte, das z. B. für den Unterhalt von bis zu drei nichtehelichen (natürlich *g*) Kindern der "Angestellten" drauf geht...
Was? Die Angestellten haben S E X? Oh my god - mein Weltbild ist im Eimer... Oo
Kommentar veröffentlichen