Freitag, September 19, 2008

Erwartungshaltung auf allen Seiten

Es ist für mich ja immer wieder erstaunlich, mit welcher Ignoranz einige Menschen durch die Welt stolpern. Sicher ist es so, dass jeder erst mal sein Empfinden in den Vordergrund stellt, um eine Situation zu beurteilen. Lustig wird es allerdings dann, wenn man Leuten mitteilt, dass es einem nicht gut geht, den Grund dafür nennt und die Situation schildert. Theoretisch kann dann jeder kurz darüber nachdenken, ob ein vielleicht etwas nachlässiges Verhalten die soziale Kontaktpflege betreffend, einfach auf den Lebensumstand zurückzuführen sind, oder aber einem persönlichen Affront gleichzusetzen ist.

Meist ist das ja genau der Grund, warum man Leuten im näheren Umfeld etwas schildert - damit sie die Verhaltensweisen in nächster Zeit besser verstehen und nicht persönlich nehmen. Und nein, dass sollte natürlich kein Freibrief für ungebührliches Benehmen sein. Allerdings haben manche Leute nichts besseres zu tun, als sich darüber aufzuregen, dass man sich gebührendermaßen zwei Tage später bei ihnen nicht gemeldet hat. Hierbei handelt es sich eindeutig um ein ausgereiftes Kurzzeitgedächtnis oder aber derjenige neigt zur leichten Egozentrik.

Tragisch. Wirklich tragisch. Da können bei einem selbst Welten zusammenstürzen und andere denken nur darüber nach, warum man sich jetzt nicht gebührend um ihre Person kümmert.

Das sind dann die Zeiten, wo ich kurz darüber nachdenke, wer sich eigentlich bei mir meldet, um mal zu fragen, ob es mir gut geht. Oder, ob man mir helfen kann. Vorgenannte sind es definitiv nicht. So ein Zufall. Wenn mir nicht gerade jemand von höchster Stelle gesagt hätte, ich soll mich nicht aufregen, würde ich mich jetzt aufregen.

Da ich das aber nicht darf, habe ich mich entschlossen, dass ganze mit trauriger Distanz zu betrachten, meine höfliche Aufwartung mit einer Entschuldigung meines ungebührlichen Benehmens zu verbinden und ansonsten die Person in den Status „persona non grata“ zu erheben.

Dinge die passieren.

Ich und meine übertriebene Erwartungshaltung. Die kneift mich auch immer wieder in den Hintern.

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