Donnerstag, März 29, 2007

Meine Lieblingsmanager sind wieder gewählt!

Ich hatte ja gestern abend das "Aha"- Erlebnis schlechthin, weil sich auf meinem Konto ein letzter Abschiedsgruß der Firma befand, für die ich noch bis morgen offiziell tätig bin. Nettes Gefühl. Ich frag mich nur, was macht einer meiner Lieblingsmanager mit einem Jahreseinkommen von 13 Millionen? Ach so, man muss ja fair sein, sein Fixum ist nur 1,2 Millionen, der Rest ist erfolgsabhängig.

Ich stell mir grad vor, wie das ist, wenn monatlich ein sechs- bis siebenstelliger Betrag auf meinem Konto eingeht. Nee. Das geht garnicht. Soviel Geld kann kein Mensch jeden Monat verdienen. Unglaublich. Die lügen doch alle...

Und ja, ich weiß, die deutschen Manager sind vergleichsweise arm dran! Angeblich verdiente der Goldman-Sachs Chef Llyod Blankfein (der Name ist doch Programm oder?) im Jahre 2006 einen Bonus von 40 Millionen Euro - ja richtig, das Fixum ist nicht ausgewiesen. Wie jedes Jahr folgt jetzt die Debatte, ob ein Manager überhaupt soviel verdienen darf. Meine Antwort: Ich weiß es nicht. Ich gehöre ja zu den Naivlingen, die behaupten, dass durch überragende Leistung auch überragendes Gehalt zustande kommen sollte. Naiv ist diese Einstellung eigentlich nur, weil sich dies im übrigen nur ab Vorstandsebene wirklich realisieren läßt. Außerdem sind wir uns ja einig darüber, dass wir hier nicht nur von den Leistungen eines einzelnen an der Spitze rumtingelnden Managers reden. Sprich, das Unternehmen sollte etwas von seinem Erfolg an die Mitarbeiter weitergeben - und zwar an alle Mitarbeiter. Schließlich ist die Geschäftsleitung auch immer ganz schnell bei der Sache, wenn es darum geht den Leuten das Gehalt zu kürzen, oder die Jobs gleich ganz einzusparen. Wir erinnern uns an meinen Schweizer Lieblingsmanager, der bei besten Renditen und Gewinnen, noch mal schnell einige tausend Jobs bei der Deutschen Bank gestrichen hat. Ergebnis: Die Bank steht besser da als zuvor, Herr Ackermann bekommt 13 Millionen Bonus und die gekündigten Mitarbeiter Hartz IV. Na da hat doch jeder bekommen, was er verdient. Prost!

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