Mittwoch, August 29, 2007

Duschen in Leipzig

Ja, es war die Games Convention. Ja, ich war da, knappe zwei Tage zumindest. Das war nett. Viele nette Leute getroffen. Viele die ich gern treffen wollte, viele von denen ich nicht dachte, dass ich sie treffen werde und einige, die ich eigentlich lieber irgendwie anders getroffen hätte, weil mich die Treffen betroffen machen, aber das ist ein anderes Thema.

Aber eigentlich wollte ich mich hier als Warmduscher outen, wollte von meiner tollen Hoteldusche erzählen, mit der ich am Freitag Morgen nach einem unglaublich hinreißenden Dinner am Vorabend mit Menschen die ich sehr gerne mag, fast Freundschaft geschlossen hätte, wenn, ja wenn, da nicht folgendes Problem aufgetaucht wäre.

Freitag 24.8.07, 8.10 Uhr

Leicht zerknautscht aufgewacht und aus dem Bett gerollt. Verwirrt die Augen gerieben, gedacht "Ah, Leipzig!" und Richtung Bad bewegt.

8.15 Uhr

Das Bad ist weiß, genau wie ich im Schein der Neonröhre. Nicht lange mit dämlichen Spiegelbildern aufhalten, Dusche anpeilen und einsteigen. Sieht alles gut aus: Duschkopf da, Wasserhahn auch: Wasser marsch!

8.17 Uhr

Wasser schießt in den Schlauch auf dem Weg zum Duschkopf und jetzt gleich - dreht sich der Duschkopf schwungvoll nach rechts und berieselt das Bad. Super. Immerhin hatte das Wasser schon mal die richtige Temperatur.

8.18 Uhr

Nachdem ich den Schlauch entwirrt habe, den wohl irgendein Cleverle beim Duschen verdreht hat, traue ich mich ein zweites Mal. Natürlich nicht ohne darüber nachzudenken, was die Leute eigentlich mit so einem Duschschlauch machen. Lasse den Gedanken recht schnell wieder fallen, da ich schon zu viele Chaoten kennen gelernt habe und ich mich entscheide, dass alles gar nicht genau wissen zu wollen.

8.19 Uhr

Wasser schießt durch den Schlauch in Richtung Duschkopf. In Erwartung warmer Berieselung schließe ich schon mal die Augen.

8.19 (und 35 Sekunden) Uhr

Ich spüre das Wassertropfen offensichtlich meine Haarspitzen berühren und höre das Wasser aus dem Duschkopf rauschen. Vorsichtiges öffnen eines Auges, leicht verkniffen. Man weiß ja nie, ob nicht doch noch ein Wasserstrahl in meine Richtung kommt. Falsch.

8.20 Uhr

Schlecht gelaunt und immer noch trocken unter der Dusche stehend, schießt das Wasser über meinen Kopf hinweg. Offensichtlich ist der Duschkopf zu leicht und wird durch den Druck des Wassers nach oben gedreht.

8.21 Uhr

Halte den Duschschlauch mittlerweile in der Hand und versuche mir die Haare einzuschäumen und gleichzeitig den Duschkopf über den Kopf zu halten. Ein unmögliches Unterfangen. Dabei verdrehe ich versehentlich den Duschschlauch.

8.23 Uhr

Bin jetzt wach und endlich mit Duschen fertig, wäre aber beinahe auf der Wasserlache im Bad ausgerutscht, die der erste Duschversuch dort hinterlassen hat.

8.45 Uhr

Verlasse das Zimmer mit Gepäck und checke aus. Das Hotel ist mir irgendwie unheimlich.

Auf dem Weg zur Messe fällt mir ein, dass ich vergessen habe, den Duschschlauch zu entwirren. Entscheide mich dafür den ganzen Vorfall zu ignorieren und konzentriere mich wieder auf wichtige Dinge.

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