Donnerstag, September 13, 2007

Intuition, Vernunft, Berufung

"Die Intuition ist gefühltes Wissen", sagte der Psychologe Gerd Gigerenzer gestern in Kulturzeit.
Im Gegensatz hierzu steht die Vernunft.

Rational getroffene Entscheidungen kommen mit einem wesentlich kleinerem Kontigent an Informationen aus, als Entscheidungen, die intuitiv getroffen werden. Hier greift das menschliche Gehirn auf alle (auch unbewußte) Erfahrungen zurück. Daraus entsteht dann das sog. Bauchgefühl.

Und dann gab es da noch das Wort Beruf, das, wie Dominique Horwitz heute morgen so treffend formulierte, von Berufung kommt. Der Klugscheißer. Ich hasse Künstler. Naja. Nicht wirklich und schon garnicht D. Horwitz.

Wie auch immer, alles zusammengenommen fühlt sich dann ungefähr so an:





Und ja, sonst geht's mir gut.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Nun ja, die Vernunft ist wohl nicht der Gegensatz zur Intuition. In dieser Rolle würde ich wohl doch ehr den Verstand sehen. Pascal (freilich nur aus der Erinnerung angeführt) spricht von einem Verstand des Herzens, den der Verstand nicht kennt. Ja die armen Franzosen müssen sich die Vernunft erdichten, weil sie kein eigenständiges Wort dafür haben.
Bei Kant wird es dann aber wirklich schwierig, der hat zwar ein Wort dafür, muss es aber gleich unterscheiden. In der reinen Form bewahrt sie uns nur vor Irrtümern und bezieht sich nicht auf Gegenstände der Erfahrung, in praktischer Form bezieht sie sich durchaus auf empirische Gegenstände und fragt was wir zum größten Nutzen oder Glück aller wollen sollten. Nicht ganz einfach zu beantworten.
Vernunft ist im reinen Sinne die oberste Instanz der Erkenntnis, im praktischen Sinne die oberste Instanz des Handelns. In beiden Formen ist sie die Instanz, die von deterministischen Theorien geleugnet wird. Sind wir jedoch keine Marionetten, denen es nur so erscheint, als könnten sie sich zu etwas entscheiden, existiert sie in uns, bei den Deutschen vielleicht etwas schwächer, als bei anderen Völkern und steht über der Intuition und der Kognition.
Wünsche einen schönen Abend,
der Habsburger

Tanne hat gesagt…

Uh. Solche schwere Kost am frühen Morgen. Nun denn. Wie ist das mit der Vernunft? Sind denn nur rationale Entscheidungen, gute Entscheidungen? Dann wäre es ja rational nicht zu erklären, warum jemand überhaupt Philosophie studiert, die weithin als brotlose Kunst gilt. Überhaupt. Die gesamte Kunst - zum Teufel damit. Rational - sprich vernünftig - ist das doch alles nicht. Gilt denn die Erkenntnis nur als Erkenntnis, wenn sie rational gewonnen wurde? Auf der anderen Seite, ist es nicht die Kunst, die Emotion, die einem Freiheit gewährt? Die Flucht aus all dem rationalen Denken, Tun und Handeln? Sollte man nicht vielmehr zurück zu mehr Intuition? Wer kann's schon wissen... In diesem Sinne, einen schönen Freitag für den Habsburger!