Freitag, November 04, 2005

Wir brauchen ein neues Motto!

Die Arbeitgeber machen sich Sorgen. Das liegt an der Fürsorgepflicht, die sie ihren Mitarbeitern gegenüber haben. Just heute warnt der Dieter Hundt, seines Zeichens Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), vor weiteren Jobverlusten. Nein, nicht im Arbeitgeberverband.

Die Rede ist natürlich vom einfachen Angestellten. Der Deutsche an und für sich, leidet unter Faulheit, überzogenem Sicherheitsdenken, exorbitanten Ansprüchen und dem absurden Bedürfnis nach sozialer Absicherung.

Alles viel zu starr, sagt der Hundt, und fordert mehr Flexibilität. Seiner bescheidenen Meinung nach, sind die Arbeitnehmer bereit, zum Schutz ihrer Arbeitsplätze länger zu arbeiten. Die Forderung nach 70 Stunden hält er übrigens für leicht überzogen.
Kündigungsschutz? Sozialistischer Firlefanz, verhindert nur Arbeitsplätze. Die Lohnnebenkosten? Viel zu hoch, so kann man keine Arbeitsplätze schaffen. Lohnerhöhungen? Nein, das nennt sich jetzt Lohnzurückhaltung! Renten? Die sollen sich mal auf Nullrunden in den nächsten Jahren gefasst machen.

Also gut, das Wirtschaftswunder sind wir alle. Wir sind ja bekanntlich auch Deutschland. Deshalb schlage ich mal folgendes vor:

  1. Ab morgen beginnen wir mit dem neuen Motto: Frage nicht was deine Firma für dich tun kann, frage was du für deine Firma tun kannst!
  2. Wir alle verzichten ab nächsten Monat auf die Hälfte unseres Gehalts, um die hohen Lohnnebenkosten etwas abzufedern. Ich setz dann schon mal einen Brief an meinen Vermieter auf, dass ich die Miete um die Hälfte kürze, weil ich meinen Arbeitgeber unterstützen muss – ach was sag ich, ich unterstütze den Staat, die Gesellschaft, uns alle!
  3. Wir alle verzichten ab sofort auf unseren Kündigungsschutz und zeigen etwas mehr Engagement indem wir mindestens 60 Stunden in der Woche arbeiten. Vor 60 Jahren war das eine normale Arbeitswoche. Ihr Arbeitgeber wird Ihnen das sicherlich danken.

Diese Maßnahmen in Kombination mit der immer schlechter werdenden Gesundheitsversorgung haben dann auch den Vorteil, dass die Arbeitnehmer wieder früher aus dem Leben scheiden, was wiederum die Rentenkasse entlastet.

Na, klingt das nicht vernünftig? Das die Leute aber in allen Vorschlägen auch immer nur das Negative sehen. Unglaublich so etwas!

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