Montag, November 19, 2007

110 – ein Gespräch mit Freunden

Da hatte ich vor kurzem über diese seltsame Frau mit der Dogge berichtet. (Siehe hier!)

Die hab ich nun neulich mit Verstärkung wieder getroffen - also die Dogge, nicht die Frau - und danach, aus Mangel an Kenntnis wohin man sich so wenden kann, die Polizei angerufen. Und wie wir alle wissen ist das nicht die 911 sondern die 110 in Deutschland (ich wollte das gern mal erwähnen, weil einige scheinbar die Notrufnummern im eigenen Land nicht mehr kennen.) Wie auch immer. Das Gespräch entwickelte sich wie folgt:

Nette Dame: „Polizeinotruf, Frau Schmidt (Name geändert).“

„Hohmann, guten Tag. Ich bin mir nicht sicher, ob ich bei Ihnen richtig bin, aber ich versuch’s mal. Ich bin soeben einem Mann mit zwei ausgewachsenen Doggen im Wald begegnet, der diese Tiere absolut nicht im Griff hat.“

„Ah ja.“

„Ja. Also sie müssen sich das so vorstellen, ich wollte mit meinem Hund an ihm und seinen Hunden vorbei gehen. Der Mann wich auch schon vom Weg aus ab in den Wald, weil seine Hunde schon anfingen zu bellen und an der Leine zogen. Also dachte ich, da kann ich vorbei – aber weit gefehlt, als ich noch 5 Meter entfernt war, rissen die Hunde ihn um und zogen ihn auf dem Boden hinter sich her. Ich habe es dann vorgezogen, den Rückwärtsgang einzulegen und lieber den gleichen Weg wieder zurück zu gehen.“

„Ah ja. Liegt denn der Mann noch da?“

„Ähm, bitte?“

„Naja, wissen Sie, ob der Mann noch im Wald liegt?“

Verwirrung auf meiner Seite. „Hm, na ich denke mal nicht.“

„Aber sicher sind Sie sich nicht? Wo war das genau?“

Ich beschreibe der netten Dame, wo sich der Zwischenfall ereignet hat und wie der Mann ausgesehen hat. Sie hört liebenswerter Weise zu und stellt hin- und wieder ein paar Zwischenfragen, um mir das Gefühl zu geben, mein Anruf wäre für die Allgemeinheit wirklich von nutzen. Dann stellt sie folgende Frage:

„Glauben Sie, die Doggen fallen auch Menschen an?“

Ich verspüre diesen leicht stechenden Schmerz hinter meinem linken Auge – das kommt häufig vor, wenn mich spontaner Kopfschmerz befällt.

Ich antworte ihr: „Keine Ahnung, ich bin nicht so lange dort geblieben, um das herauszufinden. Meinen sie, ich soll noch mal zurückgehen?“

„Ähm. Nein. Ja, also, ich sende mal die Kollegen in die Gegend, vielleicht finden sie den Mann ja noch und können die Personalien feststellen. Dann geben wir das ganze weiter ans Ordnungsamt, die sind eigentlich dafür zuständig.“

„Aha. Nun ja, einen Mann mit zwei ausgewachsenen Doggen wird man auf weiter Flur auch nicht übersehen können. Ich danke für ihre Hilfe.“

Hab den Mann nicht wieder getroffen, aber ich glaube auch, der geht nun wahrscheinlich lieber Nachts mit seinen Hunden spazieren. Da begegnen ihm wahrscheinlich weniger Fußgänger im Wald - ob nun mit oder ohne Hund. Und die armen Kreaturen, die da doch rumlaufen, können ja nicht ganz koscher sein, oder? Und außerdem, wer nachts allein im Wald rumkraucht, hat es verdient von einer Dogge in den Allerwertesten gebissen zu werden. So!

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