Freitag, Februar 08, 2008

Kreativ-Vakuum

Maler kennen die Angst vor der weißen Leinwand, Schriftsteller die Angst vor dem weißen Blatt. Ich bin ja selten ängstlich, falle jedoch auch hin- und wieder in ein Kreativ-Vakuum. Sehr ärgerlich, wenn man eigentlich dafür keine Zeit hat, aber ein bombastisches Konzept zaubern soll. Nun ist das mit dem "bombastisch" eine Sache und das Schreiben eines Konzepts eine andere.

Ein Konzept beinhaltet ja auch bestimmte Basismodule, die wiederum alles sind, aber nicht wirklich kreativ - eher Handwerk. Dann grummelt man so vor sich hin und versucht angestrengt ein Feuerwerk zu produzieren. Vor dem geistigen Auge erheben sich Raketen in den Nachthimmel in tausend verschiedenen Farben und Formen, vielleicht denkt man auch an das Feuerwerk aus Herr der Ringe, welches die Zuschauerschar atemlos, mit großen Augen und offenen Mündern staunend und raunend zurücklässt. Soweit so gut. Man träumt so vor sich hin, sinniert und grinst sich einen, bis die Realität einen einholt und man merkt, dass man leider die Streichhölzer vergessen hat. Dann zerplatzt die mühsam erstellte Seifenblase und zurück bleibt besagtes Vakuum.

Also von vorne. Oder vielleicht doch erst einen Kaffee? Vielleicht erst ein Telefonat. Gute Idee, wenn einem nichts einfällt einfach mal ablenken. Dann führt man ein Telefonat, drei weitere Telefonate kommen rein, man schreibt gefühlte 100 Emails und am Ende ist man trotzdem unzufrieden, weil man zwar produktiv aber eben nicht kreativ war. Und das Konzept hängt wie ein mahnender Zettel mit einigen Gedanken, Ideen und seltsamen Zwischenkommentaren, von denen man gar nicht mal mehr genau weiß, wieso man sie überhaupt schrieb, vor einem rum.

Schlussendlich hab ich es dann gestern aufgegeben, mich mit dem Konzept zu vergnügen, es sollte einfach nicht sein. Und siehe da, heute fällt mir eine Menge ein und ich kann es fast runterschreiben. Ich hab sogar Zeit für diesen seltsamen Blogeintrag.

Aber jetzt ist erst einmal Zeit für einen Kaffee in der Sonne. Ach, dass Leben kann hin- und wieder so wunderbar sein, wenn man es nur lässt.

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