Donnerstag, Februar 21, 2008

Wunder der Technik

Ich hatte gestern das Vergnügen in einem brandneuen Mercedes mitfahren zu dürfen, welcher über jede Menge ausgefeilte Technik verfügt. Oder wie ich gern salopp formuliere: „Jede Menge Schnickschnack“. Zum Beispiel das Navigationssystem mit Spracheingabe. Nun ist eine Spracheingabe prinzipiell eine super Sache, dass Problem ist aber, es erfordert natürlich eine deutliche Aussprache. Soll heißen, mit halbem Brötchen im Mund oder starker Erkältung weigert sich die Techno-Dame hartnäckig, ja ich möchte anmerken fast zickig, einen zu verstehen. Weiterhin sollte man natürlich annehmen, dass so eine Spracheingabe viel einfacher und wenig ablenkender ist, als wenn man etwas per Hand eingibt. Dem ist selbstredend natürlich nicht so. Die Eingabe einer Telefonnummer gestaltet sich zum Beispiel so:

Per Hand Telefon auswählen.

Spracheingabe ist aktiv.

Man brabbele die Nummer deutlich vor sich hin, etwa so:

„Nuuuuuulll.“

„Aaaaaacht.“

„Zweiiiiii.“

Techno-Dame: „Null-Acht-Drei. Bitte bestätigen.“

Fahrer: „Nein!“

Techno-Dame: „Bitte Eingabe.“

Fahrer: „Nuuuuuulll – Aaaaaacht – ZWEIIIII“

Techno-Dame: „Null-Acht-Zwei“.

Fahrer: „Ja.“

Techno-Dame: „Bitte Eingabe.“

Fahrer: „Ähm.“

Sucht verzweifelt den Zettel mit der Nummer, da es sich um eine ausgedruckte Email handelt.

„Ah.“

Und weiter mit der Eingabe.

Nun ergibt es sich, dass, während man das Telefon bedient, leider der Straßenverlauf nicht mehr angezeigt wird. Die Techno-Dame wiederum ist nicht Multitasking fähig, was bedeutet, sie kümmert sich entweder um die Telefonnummer oder sie sagt an, wo man demnächst abbiegen soll. Der Fahrer wiederum ist aber mit der Nummerneingabe so beschäftigt, dass er die Ausfahrt verpasst. Dies wiederum resultiert in einem kurzen Aufblicken seinerseits auf das Ausfahrtschild, verbunden mit der Erkenntnis, die er dann auch laut ausspricht:

„Mist!“

Techno-Dame: „Wie bitte?“

Eins muss man ihr lassen, höflich ist sie ja.

Das Telefon wählt, zum Glück ist der Teilnehmer am anderen Ende offensichtlich nicht an seinem Platz, es hebt keiner ab. Das Navigationssystem schaltet wieder auf die Wegführung und Madame informiert uns im gleichbleibend liebenswürdigen Tonfall:

„Bitte wenden.“

Da ist man doch froh, dass die Technik unser Leben so viel einfacher und bunter gestaltet. Wunder der Technik eben.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Es würde schon helfen, wenn die Beifahrerin nicht dazwischen quatscht :-))

Tanne hat gesagt…

Na hat ja nix genützt, mir hört ja nie einer zu! :P