Also nicht ihn persönlich, sondern den nach ihm benannten Flughafen. Da fliegt man in aller Frühe nach Paris – oder vielmehr, man versucht früh zu fliegen. Stattdessen zicken die Tickets, weil sie sich beim beliebten „Quick Check in“ nicht einlesen lassen. Also zum normalen Check in, wo eine Schlange von ca. 40 Leuten mit Gepäck wartet. Boarding startet in zehn Minuten und man ist noch nicht durch die Sicherheitskontrolle. Egal. Gutes zureden und genervte Blicke in Kauf nehmend schnell vorgedrängelt, einchecken, nur um festzustellen, dass man sich zu Gate 32 (am hintersten Ende) begeben muss. Auf zur Sicherheitskontrolle, heute piepst auch mal nix und die Schuhe darf man auch anlassen. Puh. Hechten zum Gate, Boarding läuft und rein in die Maschine, wo gerade die Stimme des Piloten folgendes verkündet:
„Meine Damen und Herren, wir müssen leider das Flugzeug noch einmal betanken und bitten deswegen diejenigen Fluggäste, die sich schon angeschnallt haben, den Gurt wieder zu lösen. Dies ist beim Betanken Vorschrift.“
Falls mir jemand den Sinn dieser Vorschrift erklären kann, wäre ich dankbar, denn ich hab sie nicht verstanden. Dann endlich am Platz, anschnallen ist auch wieder erlaubt. Boarding completed, tönt es in der Kabine. Gleich geht’s los! Denkste! Nächste Durchsage: In Paris ist Nebel und deswegen können wir in Frankfurt noch nicht los. Na super. Geschlagenen 45 Minuten später rollt der Vogel endlich zur Startbahn.
In Paris drehen wir liebevoll Warteschleifen. Ergebnis: 1 h 30 m zu spät. Ab ins Taxi und in die Innenstadt zum Termin. Natürlich sind alle schon da – nur wir sind zu spät. Vier Stunden Termin und dann muss der erste weg, weil er seinen Flug erwischen muss. Irgendwie unbefriedigend, denn meine Liste der zu klärenden Punkte ist noch nicht abgearbeitet. Der Kollege aus Frankreich meint: „Das war doch ein sehr produktiver Termin.“ Wie meinen? Ja vielleicht wenn ich nicht 5 Stunden gebraucht hätte, um an einem vierstündigen Termin teilzunehmen. Also wieder ins Taxi zurück zum Flughafen. Apropos: Mit dem Auto durch Paris ist für mich immer wieder ein Erlebnis, verbunden mit der Erkenntnis – hier werde ich nie selbst Auto fahren.
Dreißig Minuten später pünktlich am Flughafen. Auf der Anzeigetafel leuchtet hinter meinem Flug folgendes Wort auf: Annulé. Begründung der netten Dame auf Nachfrage: Wegen des Nebels. Hm. Ob der sich eine Stunde später gelichtet hat? Ich liebe es, wenn mich Leute für dumm verkaufen. Die Flüge nach München starteten im übrigen. Liegt wahrscheinlich daran, das die Münchner mit ihrem Moorflughafen nebelgeprüft sind. Die nächste Maschine soll erst 1h 30m später gehen – diese 90 Minuten Verspätung schon den ganzen Tag bringen mich noch um. Also rumlümmeln am wunderschönen Flughafen, Charles de Gaulle – und ja, diese Bemerkung ist ironisch gemeint. Dieser Flughafen verströmt den Charme einer Vorort-Müllkippe. Natürlich hatte auch diese Maschine Verspätung. Und natürlich drehten wir dann in Frankfurt 30 Minuten Kreise. Ende vom Lied: Ich war um halb zehn zu Hause. Und das alles wegen eines Termins der vier Stunden lang war. Das nenn ich mal effektiv ...
Dienstag, November 22, 2005
Ich hasse Charles de Gaulle
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
3 Kommentare:
Eine voll geladene PSP bzw. ein ebenbürtig vor Energie strotzender DS verbessert dein Leben in solcherlei Situationen ungemein. Glaub mir. Ich bin vom Fluch des Fluchhafens gezeichnet.
Ich traue es mich ja kaum zuzugeben, aber ich hab noch keine PSP. Aber Weihnachten ist ja nicht mehr fern, vielleicht beschenk ich mich mal selbst. ;)
Nein, tu's nicht. Pfeif auf die PSP und hol dir einen DS mit Mario Kart und Sonic Rush! Mehr brauchst du nicht, um fortan ein wundervolles Leben in Harmonie mit dem Universum zu führen!
Kommentar veröffentlichen