Wie kommt es eigentlich, dass immer die absoluten Kriecher befördert werden? Ich würde das noch nicht mal entschuldigen, wenn sie für die Jobs qualifiziert wären, auf die man sie befördert. Ich hörte mal jemanden sagen, dass man als Vorgesetzter immer bemüht sein muss, sich eine Führungsriege heranzuziehen die loyal zu einem steht. Ja, schon richtig, aber deswegen müssen die doch nicht ständig meine Stiefel lecken?! Welche Art von Loyalität soll das denn sein? Im Management-Meeting umgeben von unzähligen kleinen Gollums. Falls wer Gollum aus Herr der Ringe nicht kennt, das ist dieser kleine schizophrene Ex-Hobbit, der etwas angeknabbert aussieht. Siehe auch nachfolgendes Bild.
„Ja Chef!“
„Sie haben absolut recht!“
„Also wirklich, dieser Vorschlag war wirklich brillant!“
„Darf ich ihnen noch einen Kaffee holen?“
„ Nein Chef, sie haben recht ich werde mich sofort darum kümmern!“
Ob die aus den Meetings eigentlich rückwärtslaufend mit andauernden Verbeugungen rausgehen? Und im Hinterkopf hab ich nur dieses „precioussss“ das Gollum ständig murmelt, weil er den einen Ring gern wieder haben möchte... Ich schweife ab.
Also nicht, dass ich was dagegen hätte, wenn mich meine Angestellten als brillant bezeichnen würden – Schmeicheleien erliegt man ja gern mal. Aber ständig? Da muss ich mir ja sicher sein, dass die, sobald ich aus der Tür bin, schon anfangen sich über einen auszulassen – und zwar auf unangenehme Weise. Das versteht man dann unter loyaler Führungsriege. Ich bin beeindruckt. Ich bin mir auch absolut sicher, dass diese Führungsriege auch ihren direkten Mitarbeitern ihren Führungsstil hervorragend vermittelt.
Zum Mitarbeiter: „Der Chef wünscht, dass wir die Strategie jetzt komplett anders ausrichten. Ja, ich verstehe ihre Empörung, aber da lies er auch leider nicht mit sich argumentieren.“
Mitarbeiter: „Ja, aber haben Sie ihm gesagt, dass wir dies in diesem Stadium unmöglich machen können. Das ist zeitlich nicht zu schaffen und wird uns am Ende wesentlich mehr Geld kosten. Außerdem kann ich dann den erfolgreichen Ausgang des Projekts nicht mehr garantieren.“
„Ja, das hab ich ihm alles erklärt, aber er lies sich nicht umstimmen. Da können wir wohl nichts machen.“
Wenn der oberste Boss das für eine gute Idee hielt, kann man davon ausgehen, dass der Führungsbückling sich sicher nicht dafür eingesetzt hat. Abgesehen davon, dass er/sie wahrscheinlich keinen blassen Schimmer davon hat, welch ein Arbeitsaufwand hinter der tollen Chef Idee steckt, lautete die Antwort wohl eher: „Brilliante Idee!“
Im nächsten Meeting der Führungsriege kann man außerdem davon ausgehen, dass dieser Manager dem Boss gegenüber eher folgendes erwähnt: „Der Mitarbeiter xy zeigt sich leider etwas unflexibel gegenüber den Neuerungen und lässt da auch etwas Engagement vermissen.“
Elender rückgradloser Schleimer!
Und überhaupt, was sagt das eigentlich über die oberste Management Ebene aus, wenn sie sich mit derartigen Heuchlern umgibt? Starkes Aufmerksamkeitsdefizit? Schlimme Kindheit gehabt? Realitätsverlust? Oder gar Größenwahn?
Da zitiere ich doch gern mal die Worte eines Unternehmers über einen seiner Manager: „Wissen Sie, er hat seine Defizite, aber er ist ein treuer Samurai.“
Da erscheint es doch erstrebenswerter ein Ronin zu sein.
Freitag, Oktober 21, 2005
Über Samurai, Heuchler und schizophrene Ex-Hobbits
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2 Kommentare:
Sieh es einfach so: Gott will dich prüfen. :)
Jaja, und ich dachte mir schon immer, dass Gott eine seltsame Art von Humor hat. ^^
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